Eine Patenschaft für ein einzelnes Kind führt zu Spannungen im sozialen Umfeld des Kindes. Beispielsweise erhält das Patenkind mehr Aufmerksamkeit als andere Kinder, die ausgegrenzt sind.
Die persönliche Beziehung entspricht einem Bedürfnis von Patinnen und Paten, nicht jenem der Kinder. Die Kinder und ihre Familien befinden sich in einer Notlage, was das Marketing ausnutzt.
Patinnen und Paten erhalten den Eindruck, dass sie ihrem Kind unmittelbar helfen. Einige wollen sogar die Verantwortung für das Wohl ihres Kindes übernehmen. Andere beschenken es oder laden es in die Ferien ein. Wieder andere möchten sich davon überzeugen, dass ihre Hilfe ankommt und dass es dem Kind gut geht. Diese Wünsche sind unrealistisch. Sie entstehen durch das Marketing der Organisation. Doch die Organisation kann diese unrealistischen Erwartungen nicht erfüllen. In der realen Welt haben die Patinnen und Paten keinen direkten Einfluss auf das Leben ihres Patenkindes. Sie können weder nachvollziehen, wohin ihre Spende genau fliesst, noch können sie beurteilen, wie ihre Hilfe wirkt. Das führt immer wieder zu Frustration und Enttäuschung. Die Organisation muss aufwändige Begleitmassnahmen entwickeln, um falschen Erwartungen vorzubeugen.
Persönliche Patenschaften können auch bei den Kindern falsche Hoffnungen wecken, zum Beispiel auf eine bessere Zukunft in einem fernen Land. Dies führt später zu Enttäuschungen, wenn die Träume nicht wahr werden. Die Organisation muss aufwändige Massnahmen treffen, um die Kinder zu schützen.
Die Botschaft, dass reiche Patinnen und Paten aus dem Norden ihre hilflosen Patenkinder aus dem Süden unterstützen, vermittelt ein veraltetes Weltbild. Die Entwicklungszusammenarbeit setzt heute auf Partnerschaft und nachhaltige Projekte. Dies sollen gemeinnützige Organisationen auch in ihrer Kommunikation vermitteln.
Mädchen sind aus soziokulturellen Gründen gegenüber Jungen oft benachteiligt. Stipendien vergeben wir in der Regel nur an Mädchen, um diese gezielt zu fördern, damit sie später ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Der Fonds zur Förderung von Mädchen hilft mehreren Kindern gleichzeitig. Nicht jedes Kind benötigt gleich viel Unterstützung und die Vergabe von Stipendien ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die wirtschaftliche Situation der Familie, Fähigkeiten und Begabungen sowie der Lernwille sind zentrale Faktoren bei der Vergabe. Die Situation des Kindes wird individuell erfasst und beurteilt.
Es kann sein, dass ein Kind durch die wirtschaftliche Situation der Eltern ein volles Stipendium benötigt und ein anderes Kind nur teilweise unterstützt werden muss. Vielleicht benötigt ein Mädchen nur ein Fahrrad, um in die Schule zu kommen, eine Schuluniform oder einen Computer. Die Bündelung der Spenden in einem Fond erlaubt eine effiziente und effektive Unterstützung. Sie helfen nicht nur einem Kind, sondern einer Gruppe von Kindern.
Durch die Vergabe von Stipendien sollen die Familie und das Kind nicht erfahren, dass sie indirekt durch eine ausländische Organisation unterstützt werden. Wir arbeiten ausschließlich durch unser lokales Projektbüro. Die lokalen Fachpersonen geniessen das Vertrauen der Bevölkerung und kennen die Situation der Familie, sprechen die lokale Sprache und verstehen die Kultur. So vermeiden wir, dass Abhängigkeit entsteht und falsche Erwartungen geschaffen werden.
Wie viel Sie für Stipendien einzahlen wollen und die Dauer (Einzel- oder Dauerauftrag), liegt ganz in Ihren Händen. Sie bleiben frei und vertraglich ungebunden. Anders als bei einer Patenschaft, können Sie dank der Bündelung der Stipendien jederzeit ihre Zuwendung beenden, ohne dass dies nachteilige Konsequenzen für ein Kind hat!
Wir arbeiten ausschliesslich mit vertrauenswürdigen Partnerschulen zusammen, die regelmässig durch interne und externe Audits geprüft werden.